Unsere Kinder spiegeln, ob wir auf dem richtigen Weg sind
Ich liebe meine Kinder: bedingungslos.
Durch sie habe ich erfahren, was wirklich zählt im Leben. Ich habe erfahren, dass man eben nicht alles im Leben planen und steuern oder kontrollieren kann und dass die Intuition unser bester Wegführer ist, nicht aufgestellte Standards und Regeln oder die Meinung anderer Menschen.
Ich hatte wenig Schlaf und viele Nächte, in denen ich versucht habe, mein Baby zu beruhigen, da es wie wild geschrien hat. Ich habe nach Lösungen gesucht und damals noch nicht verstanden, welche Kraft die innere Mitte, die innere Ruhe, das Zufrieden- und Erfülltsein hat und wie es sich auf unsere Kinder auswirkt. Dadurch bin ich auf den Weg der Naturheilkunde gekommen, den ich bis heute nicht verlassen habe. Die Naturheilkunde dämpft und unterdrückt keine Symptome, sondern gibt Raum für Regeneration, für Entwicklung.
Meine Kinder haben mir auch gezeigt, dass viele Werte und Regeln, nach denen ich gelebt habe, nicht unbedingt auch für sie richtig sein müssen. Jeder Mensch ist individuell und sollte nicht in ein Schubfach gesteckt werden. Diese Balance, seinen Kindern eigene Werte zu vermitteln, ihnen aber nichts überzustülpen, was sie von ihrem eigenen Weg abbringt, ist bis heute eine große Herausforderung für mich. Leben und leben lassen, respektvoll miteinander umzugehen und sich den Raum zu nehmen, seine Liebe zu zeigen, sind Werte, die mir dabei helfen.
Dies hat mir auch bei meinen Patienten und Therapien geholfen. Ich nehme an, was und wie es ist. Manchmal stecken Botschaften in einer Erkrankung oder bestimmte Themen sollen angegangen werden und wenn man dies nicht tut, wird man vom Körper gehindert, weiter zu machen, man hat vielleicht keine Energie oder man hat Schmerzen. Man wird zur Ruhe, zum Innehalten gezwungen.
Wichtig ist mir, nichts über das Knie zu brechen. Der Patient gibt sein eigenes Entwicklungstempo an. Therapien sind Begleitungen, maximal Impulsgeber. Sie sind aber in meinen Augen nicht dafür gedacht, jemanden irgendetwas überzustülpen, was für ihn vielleicht gar nicht zu diesem Zeitpunkt gut ist.
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